Der Seilhebezug ist auch unter der Bezeichnung Seilwinde bekannt. Natürlich ist die Bezeichnung oftmals abhängig vom Einsatzgrund. An einem Geländewagen angebracht, um ihn in schwierigem Gelände oder auf Baustellen einzusetzen, wird er meist Seilwinde genannt. In der Autowerkstatt, in der er zum Anheben schwerer Einzelteile zum Einsatz kommt, ist es der Seilhebezug. Und doch sind beide Male die gleichen Geräte gemeint. Wer einen Seilhebezug sein Eigen nennen kann, wird mit dem Anheben von schweren Hölzern, Baumaterial und anderen schweren Gegenständen keine Probleme mehr haben. Denn den Großteil der Last nimmt der Seilhebezug ihm ab. Spielen auch mit dem Gedanken, sich einen Seilzug anzuschaffen? Dann könnten die nachfolgenden Informationen wichtig für Sie sein, um das für Sie passende Modell zu erstehen.
Warum sollte man sich für einen Seilhebezug entscheiden?
Wer regelmäßig am Auto oder in der Werkstatt werkelt, kann auch mal schwere Teile anheben müssen. Dies mag bis zu einem bestimmten Gewicht alleine möglich sein. Doch ist die individuelle Schmerzgrenze diesbezüglich oftmals schnell erreicht. Nicht immer stehen ausreichend Helfer zur Seite, dass das Anheben oder Tragen leicht vorgenommen werden kann. Und auch mit den Helfern kann nur ein überschaubares Gewicht angehoben werden. So kann es von Vorteil sein, einen Seilhebezug zur Hand zu haben. Mit diesem können, je nach Modell, auch sehr hohe Gewichte wortwörtlich gestemmt werden. Denn mit diesem liegt das Hauptgewicht auf dem Hebezug und nicht mehr bei den Menschen.
Ein kleiner Seilhebezug, der mittlere Gewichte bewegen kann, sollte ruhig in jeder Heimwerker-Werkstatt vorhanden sein. Selbst wenn er nur selten benutzt wird, weiß man, dass er im Zweifelsfall eingesetzt werden kann. So kann man sich auch an größere Projekte herantrauen. In einer Autowerkstatt oder einem landwirtschaftlichen Hof sollte auf jeden Fall ein Modell vorhanden sein. Denn hier fallen regelmäßig auch Gegenstände mit größeren Gewichten an, die bewegt werden wollen.
Der Antrieb eines Seilhebezuges
Verschiedene Optionen stehen Ihnen diesbezüglich zur Verfügung:
- Manuell
- Elektrisch
- Elektro-Hydraulisch
- Pneumatisch
Auch welchen Antrieb Ihre Wahl fällt, ist unter anderem vom Einsatzzweck abhängig. Je schwerer die zu bewältigenden Gewichte sind, desto leistungsfähiger und zuverlässiger muss auch der Antrieb gewählt werden.
Ein Stahlseil bitte
Selbstverständlich können auch andere schwere Seile verwendet werden. Insbesondere bei den manuell angetriebenen Modellen können schwere Taue zum Einsatz kommen. Allerdings muss ganz klar gesagt werden, dass die Stahlseile nun einmal belastbarer sind. Bei ihnen kann zwischen unterschiedlichen Stärken ausgewählt werden. Je dicker das Seil, desto höher auch die Belastbarkeit.
Seillänge und Belastbarkeit
Neben der Stärke und dem Material des Seils ist auch seine Länge entscheidend für einen etwaigen Einsatz. Grundsätzlich muss zudem der vermutliche Einsatzort in die Entscheidung einfließen.
Seilwinden, die von Hand betätigt werden, können mehr ziehen bzw. anheben, als so manchem bewusst ist. Doch werden sie mit reiner Muskelkraft betätigt, sodass ihr Einsatzbereich gut abzuschätzen ist.
Wer sich für den Einsatz eines Elektroantriebes entscheidet, muss sich zwischen einer Spannung von 12V und 230V entscheiden. Sind 12V gefragt, kann die Winde an eine Autobatterie angeschlossen werden. Der Standard-Anschluss im Haushalt könnte das Gerät mit einer Spannungsanforderung von 230V antreiben.
Unterschiedliche Bauarten
Nicht jeder Seilhebezug kann an jedem Einsatzort Verwendung finden. Dies ist der Bauart des Gerätes zuzuschreiben. So ist bei diversen Modellen eine Deckenaufhängung notwendig, um sie korrekt einsetzen zu können. Zudem kann ihre Verarbeitung derart gestaltet sein, dass sie ausschließlich in geschlossenen Räumen einzusetzen sind. Dies kann anhand des verwendeten Materials, einer eventuellen Aufhängung oder aber Schienennutzung ersichtlich sein. Auch eine Wandmontage ist denkbar. Am besten machen Sie sich bereits ein konkretes Bild, wie der Seilhebezug vorrangig genutzt werden soll und entscheiden somit, welches die bestmögliche Aufhängung für ihn ist.
Andere werden in Form einer Winde zum Einsatz gebracht. Sehr oft finden wir diese Modelle an Baufahrzeugen, Abschleppwagen oder auf PKW-Anhängern. Doch auch bei ihnen muss auf die maximale Höchstbelastung geachtet werden. Diesbezüglich sind definitiv Unterschiede vorhanden.
Wie wird die Tragfähigkeit einer Winde ermittelt?
Die Tragfähigkeit wird in Kilogramm gemessen. Für gewöhnlich sollte sie auf dem Produktdatenblatt vermerkt sein. So haben Sie als Käufer sofort eine Vorstellung davon, was die Winde leisten kann. Das Wissen um die Tragfähigkeit ist wichtig. Eine Seilwinde, ein Hebezug kann, wenn die maximale Traglast bei einer Anwendung überschritten wird, zu einer nicht berechenbaren Gefahr werden. Die Gefahr besteht im Bruch des Seils. So wird beispielsweise bei Forstseilwinden von einer maximalen Traglast von minimal fünf bis sechs Tonnen ausgegangen. Soll hingegen ein Offroad-Fahrzeug mit einer Winde ausgestattet werden, so ist von einer Tragfähigkeit vom 1,5-fachem des Fahrzeuggewichtes auszugehen. Dies würde etwa zu einer minimalen Traglast von drei Tonnen bei einem Fahrzeug mit zwei Tonnen Leergewicht führen. Es wird stets ein Sicherheitspuffer eingerechnet, um eine Überlastung zu vermeiden und den Grenzbereich möglichst nicht zu erreichen.
Ein Seilhebezug zum Anheben von kleineren Gegenständen, wie Möbeln, Motorrädern oder im Heimwerkerbereich, ist eine Tragfähigkeit von minimal 100 bis maximal 1000 Kilogramm für gewöhnlich ausreichend.
Die unterschiedlichen Seilhebezug-Typen
Auch wenn es zunächst so aussieht, besteht zwischen den unterschiedlichen Modellen mehr als nur ein baulicher oder optischer Unterschied. Auch ihre Einsatzbereiche unterscheiden sich zum Teil sehr stark.
- Die Hubwinde: Sie wird zum Heben von Lasten benötigt.
- Die Zugwinde: Sie wird zum Ziehen von Lasten benötigt.
- Die Spillwinde: Ihre Einsatzbereiche sind Bergungsarbeiten, aber auch der Einsatz beim Fällen von Bäumen.
- Die Traktionswinde: Sie wird auf Rollbahnen zum Einsatz gebracht.
- Die Aufzugswinde: Der Name sagt es bereits. Sie wird für Aufzüge verwendet.
- Die Laufkatze: Sie kommt bei Kranarbeiten zum Einsatz.
- Die Traversierwinde: Befindet sich das zu transportierende Gut auf einer Ebene, kann es mittels dieser Winde in beide Richtungen bewegt werden.
- Der Flaschenzug: Es handelt sich hierbei um ein traditionelles Gerät, das vielseitig eingesetzt werden kann.
Und wer stellt gute Seilhebezüge her?
Mehrere gute Hersteller stehen für die Wahl eines guten Seilhebezuges zur Verfügung. Einige von ihnen sind bereits seit Jahren auf dem Markt. Somit profitiert der Käufer von der Jahre langen Erfahrung und der steten Verbesserung der Modelle. Doch nicht nur namhafte Hersteller bieten hochwertige Seilhebezüge an. Deshalb können Seilzüge der folgenden Hersteller empfohlen werden:
- Einhell
- Oehler
- INXX
- Timbertech
- Berlan
- Rotfuchs
- Scheppach
- Dema
- Güde
- Tajfun
- RawMachine
- Winchmax
Nicht ohne die nötige Sicherheit
Es versteht sich von selbst, dass beim Heben und Ziehen schwerer Gegenstände und Güter stets auf die Sicherheit der Geräte, des Gutes, aber vor allem auf die eigene Sicherheit geachtet werden muss. Für diese ist unter anderem aber auch der Hersteller zuständig. Denn auf jeder Seilwinde muss ein Typenschild angebracht sein, das Hinweise über den korrekten Gebrauch des Gerätes enthält.
Achten Sie zudem auf das CE-Zeichen und das TÜV-Zertifikat. Besitzt ein Gerät diese beiden Abzeichen nicht, sollten Sie sich lieber für ein anderes Modell entscheiden.
Grundsätzlich gilt: Bei gespanntem Seilzug befindet sich NIEMAND in direkter Nähe der Seilwinde.
Tragen Sie passende Handschuhe, wenn Sie mit dem Stahlseil arbeiten, um die Hände bestmöglich zu schützen.
Jede Winde, die ein Gewicht von mehr als 1.000 Kilogramm bewegen kann, ist mit einem Überlastungsschutz ausgestattet. Auch dieser gehört zu den Sicherheitsmaßnahmen, die von Seiten des Herstellers getroffen werden.
Eine regelmäßige Seilwindenüberprüfung ist gemäß der UVV, der Unfallverhütungsverordnung, ein absolutes Muss. Sie sollte mit einer generellen Überprüfung bzw. Wartung einhergehen.
Führen Sie vor jedem Gebrauch eine Funktionsprüfung durch.
Sollte eine Reparatur notwendig sein, verwenden Sie ausschließlich die Ersatzteile vom Hersteller. Wenden Sie sich an einen einschlägigen Reparaturservice, wenn Sie sich hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten zur Reparatur nicht sicher sind.